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Prävention gegen Quarzfeinstaub am Arbeitsplatz: Sozialdialog Quarzfeinstaub

Prävention gegen Quarzfeinstaub am Arbeitsplatz: Sozialdialog Quarzfeinstaub - Zweite Berichterstattung -. Quarz in Gießereien. Quarz ist ubiquitär Quarzsand ist der Grundstoff der Kerne und Formen Quarzmehl ist Grundstoff von Feuerfeststoffen Wo Quarz ist, ist auch oft Quarzfeinstaub.

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Prävention gegen Quarzfeinstaub am Arbeitsplatz: Sozialdialog Quarzfeinstaub

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Presentation Transcript


  1. Prävention gegen Quarzfeinstaub am Arbeitsplatz: Sozialdialog Quarzfeinstaub - Zweite Berichterstattung -

  2. Quarz in Gießereien • Quarz ist ubiquitär • Quarzsand ist der Grundstoff der Kerne und Formen • Quarzmehl ist Grundstoff von Feuerfeststoffen • Wo Quarz ist, ist auch oft Quarzfeinstaub

  3. Rachen Kehlkopf Luftröhre und primäre Bronchien sekundäre Bronchien terminale Bronchien Alveolen Alveolen Definition von A(lveolengängigem) -Staub

  4. Hintergrund • IARC 1997 Quarzfeinstaub am Arbeitsplatz hat eine krebserzeugende Wirkung • IARC aktuell: unbedingte Einstufung • SCOEL: Silikose = Krebsrisiko Silikoseprävention = Krebsprävention Grenzwert unter 0,05 mg/m3? • In Deutschland (noch) keine Einstufung • EU entscheidet über weiteres Vorgehen abhängig von Ausgang der zweiten Berichterstattung IARC: International Agency for Research on Cancer, Lyon SCOEL: Scientific Committee on Occupational Exposure Limit Values

  5. Europäische Grenzwerte für Quarzfeinstaub Quarz Cristobalit Tridymit [mg/m3]

  6. Quarz (A-Fraktion)-Exposition in Gießereien Derzeitiger Grenzwert in A und inoffizieller Grenzwert in D: 0,15 mg/m3 vorgeschlagener Grenzwert von SCOEL für EU: < 0,05 mg/m3 90%-Wert 95%-Wert 50%-Wert angegeben ist der 50%-, 90%-, 95%-Wert in mg/m3 (VDG-Datensammlungmit 711 Daten aus 22 Gießereien; Messungen aus 1996-2000) SCOEL: Scientific Committee on Occupational Exposure Limit Values

  7. Sinkende Anzahl Silikose-Fälle in Deutschland (Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften)

  8. Anerkannte Berufskrankheiten in Eisen-, Stahl- und Tempergießereien in der MuM-BG in 1996-1999, Summe der BK: 190

  9. Was ist ein Sozialer Dialog? • Vertrag zwischen Sozialpartnern auf EU-Ebene • SD-Vereinbarung (SDV) ersetzt gesetzliche Regelungen • Erarbeiten von „Good Practices Documents“ • Arbeitgeber streben Umsetzung an • Monitoring im Unternehmen (Arbeitgeber/Arbeitnehmer) • Mehrere Branchen betroffen • Formalisiertes Verfahren des EU-Vertrags • Starke Unterstützung durch die EU-Kommission!! • Unterzeichnung am 25. April 2006 • Inkrafttreten am 25. Oktober 2006

  10. Sozialer Dialog zu Quarzfeinstaub in der EU – Gremien bei den Verhandlungen NePSi Büro Negotiation Platform on Silica (NePSi) Vollversammlung Arbeitgeber Arbeitnehmer CAEF CEEMET EMF Lenkungs- Arbeitsgruppe: Regularien etc. Technische Arbeitsgruppe: Maßnahmen etc. DGV GDM VDG Gesamt-metall IG-Metall

  11. Vereinbarungstext • Ziele • Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer • Minimierung der Exposition durch Anwendung der Guten Praktiken (ohne europäische Grenzwertsetzung) • Vermehrung des Wissens • „Nichtanwendung“: • Nichtbeachtung des Vertrags und der Guten Praktiken, die zu einer erhöhten Exposition und daraus resultierenden Gesundheitsrisiken führen • Prinzipien • Wissen vergrößern, Notwendigkeit für Präventionsstrategie • Quarz ist unverzichtbar für viele industrielle Verfahren

  12. Vereinbarungstext (2) • Gute Praktiken • Verpflichtung zur Einhaltung der beschriebenen technischen Lösungen oder vergleichbarer effektiver Schutzmaßnahmen • Dokumentation im Rahmen der (ohnehin zu erstellenden) Gefährdungsbeurteilung • Überwachung und Berichterstattung • 4 Augen-Prinzip bei Überwachung der Guten Praktiken • Berichterstattungsformat erheblich angepasst und einfach zu handhaben • Aufwand für die Berichterstattung hält sich im Rahmen (Aufwand: 0,5 bis 2 Tage alle 2 Jahre) • Umsetzung und Aktualisierung kann je nach Stand der Arbeitsschutzorganisation Mehraufwand bedeuten • Berichterstattung ist der eigentliche Mehrwert aus Gewerkschaftssicht

  13. Anhang 3 Berichterstattung • In Gießereien ist alle 2 Jahre vom Arbeitgeber in Abstimmung mit dem Arbeitnehmervertreter ein Bericht zur Situation bezüglich Quarzfeinstaub zu erstellen mit u.a. folgenden Angaben: • Anzahl der … • Beschäftigten • Quarzfeinstaub exponierten Beschäftigten • im Risikomanagement erfassten Beschäftigten • in der Gesundheitsüberwachung erfassten Beschäftigten • hinsichtlich Quarzfeinstaub informierten und geschulten Beschäftigten • technischen Arbeitsschutzmassnahmen • organisatorischen Arbeitsschutzmassnahmen • persönlichen Schutzmassnahmen • Freies Erläuterungsfeld Nur Angabe ja/nein, keine Zahlenangabe

  14. Vereinbarungstext (3) • Schulungen der Arbeitnehmer • Einrichtung eines Rats als einziges Organ, das die Umsetzung und Auslegung der Vereinbarung überwacht • Paritätisch besetzt, konsensuale Entscheidungen angestrebt • Bei wiederholter ungerechtfertigter Nichtanwendung der Bewährten Praktiken durch Unternehmen: Beschluss über „geeignete Maßnahmen“ • Kostenerstattung durch EU • Vertraulichkeitsklausel • Dauer • Jederzeitiges Kündigungsrecht mit Jahresfrist • Sollte EU-Recht bezüglich Quarzfeinstaub vorgeschlagen werden, kommen die Parteien zusammen, um die Auswirkungen zu beraten • Inkrafttreten • seit Oktober 2006

  15. Zum Sozialen Dialog ist fest zu halten … • Die Verhandlungen sind mit einem von allen Verhandlungs-partnern akzeptierten Ergebnis abgeschlossen worden. • Vereinbart worden sind konkrete Arbeitsschutzmaßnahmen. • Die vereinbarten Arbeitsschutzmaßnahmen sowie ihre Überwachung und das Berichtswesen sind anspruchsvoll. • Die Vereinbarungen (insbesondere die bewährten Praktiken) sind an den Verhältnissen in modernen mitteleuropäischen Gießereien ausgerichtet.

  16. Leitfaden über bewährte Praktiken zum Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer durch die gute Handhabung und Verwendung von kristallinem Siliciumdioxid und dieses enthaltender Produkte

  17. Anhang 1: Gute Praktiken Teil 1: Die wesentlichen Eigenschaften von Quarzfeinstaub 1. Einführung 1.1 Was ist Siliciumdioxid? 1.2 Quarzfeinstaub 1.3 Berufsbedingte Exposition durch Quarzfeinstaub 2. Siliciumdioxid und die Siliciumdioxidindustrie 2.1In welchen Bereichen Siliziumdioxid in Erscheinung tritt 3. Quarzfeinstaub und seine gesundheitlichen Auswirkungen 4.Risikomanagement – was muss ich tun? Anhang I:Übersicht über die berufsbedingten Expositionsgrenzwerte Anhang II: Tabelle der Prozesse, die Feinstaub erzeugen Teil 2: Aufgabenhandbuch 56 Anleitungsblätter, davon ~28 mit Gießereirelevanz

  18. Identifizieren Sie Substanzen und Be-/Verarbeitungsprozesse amArbeitsplatz, die für die Erzeugung von luftgetragenem Quarzfeinstaub verantwortlich sein können. Ständige Überprüfung Identifizieren Sie die Arbeiter, die einer Belastung ausgesetzt sein können und unter welchen Umständen diese Exposition in Erscheinung tritt. • 1 Veränderung in/bei: • * Verfahren, Material • * Gesetzgebung • 2 Neue Technologie verfügbar • 3 Ergebnisse der/des • * Überwachung der Exposition • Gesundheitsüber- • wachungsprogramms Identifizieren Sie die Häufigkeit und Dauer der Exposition für jede einzelne Person Identifizieren Sie die vorhandenen Schutzmaßnahmen Verfahren gemäß Norm EN 689 Führen Sie eine Überwachung der Exposition durch. Ständige Überprüfung Vergleichen Sie die Ergebnisse mit den relevanten Expositionsgrenzwerten Gehen Sie zu Frage 3 Anhang 1, Risikomanagement, Auszug

  19. Identische Gliederung aller Anleitungsblätter Mitarbeiter-Checkliste Abbildung oder Grafik Beschreibung der Zielvorgabe

  20. EU Ergebnisse der 1. Berichterstattung • Frühjahr 2008 • Mitarbeiter Gießereiindustrie (CAEF): 280.000 • Berichterstattung: 36 % • Abdeckung (incl. Druckguss): 48 % • 4 Länder nicht beteiligt • Schlüssel-Indikatoren • Hohe % der Gefährdungsbeurteilungen • Staubüberwachung: verbesserungsfähig • Ärztliche Überwachung: regelungskonform • Training: verbesserungsbedürftig

  21. Schulung zu Anleitungsblättern 34.32%

  22. Erste Berichterstattung in D • Fe-Gießereien (DGV): • Berichte für 36.000 AN (82%!) • NE-Gießereien (GDM): • Berichte für 7.000 AN (22%) • Druckguss ca. 12.000 AN, also insges. 57% • Insgesamt: ca. 71 % abgedeckt

  23. Zusammenfassung • Im Wesentlichen ein großer Erfolg der ersten Berichterstattung • Positive Rückmeldung der Gießereien zum Sozialdialog • Kinderkrankheiten der Berichterstattung • Mittlerweile verbessertes Verfahren eingeführt! • Umsetzung als Ausgangspunkt intensiver Debatten über Gesundheitsschutz • Messkampagnen • Investitionen in technische Maßnahmen • Umsetzung organisatorischer Maßnahmen

  24. Initiativen der EU • April 2004: • Eröffnungskonsultation der europäischen Sozialpartner zum Schutz der Arbeitnehmer gegen die Gefährdung durch Karzinogene am Arbeitsplatz • Vorschlag, Quarzfeinstaub in Anhang I (Liste krebserzeugender Stoffe) der Verordnung 90/394/EG einzubeziehen • September 2005 – April 2006: • Verhandlung und Unterzeichnung des europäischen Sozialdialog-Übereinkommens Quarzfeinstaub. Unterzeichnet durch 14 Branchen. • Plan zur Vermeidung von Quarzfeinstaub basiert auf Guten Praktiken • Konsultationsprozess der EU ausgesetzt. • Mai 2007: • Zweite Stufe der EU-Konsultation • EU unterstützt “Sozialdialoginitiativen, die die bereits existieriende Gesetzgebung ergänzen” und wird die Anwendung der Übereinkunft genau überwachen 24

  25. Folgenabschätzung der Revision der Richtlinie über Karzinogene am Arbeitsplatz August 2008: EU schreibt eine Analyse der gesundheitlichen, sozioökonomischen und umweltbedingten Aspekte bezüglich möglicher Abänderungen der Richtlinie 2004/37/EG – Karzinogene am Arbeitsplatz - aus 5.1.3. Folgenabschätzung der Einführung zusätzlicher Stoffe, einschließlich der durch Prozesse generierten Stoffe, in Anhang 1 der Richtlinie (a) Diesel Engine Exhaust Emissions; (IARC Monograph volume 46, 1989). (b) Quarzfeinstaub; (IARC Monographien Band 42, 1987). (c) Rubber process fume and dust; (IARC Monograph volume 28, 1982). (d) Mineral oils (as used engine oil). (IARC Monograph volume 33, 1984). IARC: International Agency for Research on Cancer, Lyon 25

  26. Ausschreibung der EU bezüglich möglicher Abänderungen der Richtlinie 2004/37/EG - Karzinogene am Arbeitsplatz 5.1.6. Folgenabschätzung für die Einführung von OELs (occupational exposure limits = maximale Arbeitsplatzkonzentration) für weitere Stoffe in Anhang III der Richtlinie (a) 1, 3 Butadiene (SCOEL SUM 75). (b) Chrome VI, as chrome (SCOEL SUM 86) (c) Quarzfeinstaub (SCOEL SUM 94) SCOEL legte im Jahr 2003 eine Empfehlung zu Quarzfeinstaub (SCOEL/SUM/94 November 2003) vor, die der Auftragnehmer zu konsultieren und zu berücksichtigen hat. Der Auftragnehmer hat im Hinblick auf die betroffenen Wirtschaftszweige Informationen zu Aspekten der technischen Machbarkeit zu liefern, die sich bei Einführung eines OEL mit den folgenden möglichen Werten ergeben würden 0.05 mg/m3 0.1 mg/m3 0.2 mg/m3 + 18 substances in 5.1.7. for which no SCOEL doc exists SCOEL - Scientific Committee on Occupational Exposure Limit Values 26

  27. Richtlinie Karzinogene am Arbeitsplatz: Mögliche nachgeschaltete Konsequenzen • Negative Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (Schließungen, Verweigerung von Genehmigungen) • Umweltgesetzgebung (z. B. in Deutschland Konsequenzen in Bezug auf gesetzliche Verpflichtungen zu Emissionen in die Luft) • Abfall (“gefährliche Abfälle”) • REACH: Zulassung • Transportbestimmungen • Nachwuchsgewinnung wird erschwert • De facto „Auslaufenlassen“ guter Produkte, die Quarzfeinstaub enthalten • Änderungen bei Schadensersatzregelungen, Versicherungsprämien 27

  28. Ausblick • EU hält Einstufung nach 2010 für möglich • Die zweite Berichterstattung muss eine Verbesserung gegenüber der ersten darstellen!  in der EU: mehr Länder, mehr Gießereien  in D: Beteiligung der NE-Gießereien und insbesondere Schulungssituation

  29. Zweite Berichterstattungsphase • Ablauf: • Ab September 2009: Neue Leitfäden werden erarbeitet • Herbst 2009: Schulungen, Probeberichterstattung • 1. Februar 2010 – 1 März 2010: Reporting • März/Mitte April 2010: Überprüfung der Ergebnisse und Weiterleitung an CAEF • Anfang Mai: Weiterleitung an NEPSI Council • 17. Juni 2010: NEPSI Council meeting

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